Mit der Restauration unseres Dübener Eies begannen wir im Juli 2004. Dies war bitter notwendig. Laut Angaben des Vorbesitzers stand unser gutes Stück mehrere Jahre draußen, sodass das Holz nahezu komplett morsch und die Waben der Seitenwände voll Wasser gelaufen waren. Auch das Bugfenster war schon blind und gerissen. Wir begannen also die Aluleisten vorsichtig abzuschrauben. Dies war eine filigrane Arbeit, denn nach all den Jahren Wassereinwirkung waren die Schrauben eingerostet und lösten sich nur widerwillig. Wir demontierten die Fensterscheiben um anschließend die Außenhaut zu entfernen. Natürlich eine Seite nach der anderen, da die Platten der tragende Werkstoff sind – nicht etwa das Holzgerüst des Eies.

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Danach wurden morsche Holzleisten durch neue ersetzt. Schwierig daran war, dass man wirklich nur entfernen konnte, was durch und durch morsch war, der Rest war zu fest eingeklebt und lies sich nur wegschleifen. Die Alufolienisolierung sowie die porösen Fensterrahmen wurden erneuert. Diese Arbeit nahm mehrere Monate in Anspruch. Nebenbei ließen wir neue Reifen bei Pneumant Heidenau produzieren, welche die Herstellung von Trabantreifen vor ein paar Jahren wieder aufnahmen. Die Stoßdämpfer wurden fachgerecht instand gesetzt.

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So sieht ein Ei aus, wenn die neue Außenhaut gerade geklebt wurde und nun trocknen muss. Die Aluleisten, welche wir zum Polieren gebracht hatten, sehen nun aus wie Chromleisten und wurden wieder montiert nachdem wir die Außenhaut komplett erneuert hatten. Ebenfalls schliffen wir die Achse um sie später rostbeständig lackieren zu können.

Dann wurden die Fenster wieder eingesetzt sowie neue Türschlösser für beide Türteile. Die Organisation dieser Schlösser, der Pneumant Schmutzfänger und aller Dichtgummis im Original erwies sich 15 Jahre nach der Wende als äußerst schwierig. Originale von den gebrochenen Lüftungsgittern waren ebenfalls schwer aufzutreiben.

Der Innenzustand des Eies ist zum Glück sehr gut erhalten geblieben. Wir mussten nur die Elektrik und die Polster erneuern. Nachdem wir einen Sattler fanden, welcher noch DDR-Stoffbezüge auf Lager hatte, war auch dieses Problem gelöst. Malimo-Gardienenstoff und Stores gab es noch käuflich zu erwerben, die nur noch umgenäht werden mussten.

Insgesamt kostete uns die Restauration 1.999,-- € an Material, Steuern 14 und Versicherung ca. 20 € im Jahr. Die aufgewandte Arbeitsleistung ist jedoch unbezahlbar.

Bedanken möchten wir uns bei allen fleißigen Helfern, welche die Restauration unseres Wandertagseies ermöglichten!

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